Von Beginn an waren die Dürener hellwach und übten Druck auf die Gäste aus. Bereits in der 6. Minute gingen sie durch Leon Volz in Führung. Volz, ein Neuzugang in dieser Saison, freute sich über seinen ersten Treffer im Trikot des 1. FC Düren, der durch einen langen Ball aus dem Rückraum erzielt wurde. In der Anfangsphase schien Velbert kaum eine Antwort zu haben, da die Dürener immer wieder gefährliche Angriffe auf das Tor der Gäste initiierten. Beispielsweise verpasste Yannik Schlösser (9.) nach einer schönen Kombination von Kühnel und Volz nur knapp per Kopf. Kevin Goden (14.) konnte nach einer Balleroberung über die linke Seite durch Anas Bakhat leicht auf 2:0 erhöhen. Nur zwei Minuten später verhinderte Max Machtemes erneut einen Treffer nach einem Kopfball von Schlößer.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Velbert kaum Gelegenheit gehabt, sich aus der Umklammerung zu befreien und war meistens mit Defensivaufgaben beschäftigt. Doch aus unerklärlichen Gründen schien der Druck der Gastgeber plötzlich nachzulassen. Leon Volz mutmaßte, dass sie nach ihrem starken Start und den beiden Toren vielleicht etwas zu nachlässig wurden. Dies ermöglichte Velbert, plötzlich mehr Raum zu nutzen. Elias Egouli konnte einen Schuss von Robin Hilger (19.) noch entschärfen, aber dann geschah es: Ein langer Ball aus dem Rückraum wurde von den Dürener Spielern unbeachtet gelassen, und Manuel Schiebener (22.) verkürzte für Velbert.

Dieser Treffer beflügelte Velbert, und sie fanden besser ins Spiel. Die Partie wurde offener, und Velbert nutzte die sich bietenden Räume. Nach einer schönen Spielverlagerung von rechts schoss Vincent Geimer (28.) mit einem guten Auge für die Chance das 3:1 ins lange Eck. Obwohl Yannick Theißen bisher kaum gefordert worden war, musste er bei einem Distanzschuss von Schiebener (33.) die Faust einsetzen und den Ball über die Latte lenken. Im Gegenzug startete Düren einen Konter, bei dem Schlößer (37.) im Strafraum zu Boden ging, doch der Schiedsrichter pfiff nicht – eine Szene, die sich später ähnlich wiederholte. In beiden Fällen protestierten die meisten der 700 Zuschauer auf der Westkampfbahn lautstark gegen die Entscheidung des Schiedsrichterassistenten. David Winke (35.) verpasste per Kopf nach einer Ecke von Kühnel die Möglichkeit, die Führung auszubauen. Auf der Gegenseite klärte Theißen vor Yasin-Cemal Kaya (37.), und ein weiterer Ball wurde noch auf der Linie gestoppt (44.).

In der Endphase der ersten Hälfte verlor der 1. FC Düren seine Dominanz aus den Anfangsminuten, und das Spiel wurde offener. Dies lag auch daran, dass Velbert taktisch umstellte und versuchte, mit langen Bällen hinter die Abwehrreihe der Dürener zu kommen. In der zweiten Halbzeit spielte Velbert mit mehr Risiko, aber Düren erarbeitete sich weiterhin gute Chancen:

Volz eroberte den Ball und steckte ihn zu Schlößer (50.) durch, der von Geimer (51.) links im Strafraum zu Fall gebracht wurde, doch der Schiedsrichter pfiff nicht. Schlößer (55.) setzte sich erneut durch und legte den Ball im Zentrum quer, aber ein Abwehrspieler konnte noch dazwischen gehen. Schommers brachte mit Patrick Dulleck und Dennis Brock (60.) zwei frische Kräfte für Schlößer und Kühnel, und später kamen auch Marcel Damaschek und Ismail Harnafi (74.) für Geimer und Bakhat ins Spiel.

Das Spiel blieb offen: Machtemes setzte nach einem Freistoß den Ball per Kopf knapp vorbei, genauso wie Winke auf der Gegenseite nach einer Ecke von Brock. Dann gab es eine Balleroberung und ein schnelles Zuspiel. Harnafi setzte sich in der Mitte durch und erzielte das 4:1 (79.). Er erklärte später: „Ich habe darauf spekuliert, dass der Ball durchkommt. Dann habe ich nur noch das Tor gesehen.“ Obwohl Goden (81.), der kurz darauf für Christian Clemens Platz machte, noch eine Chance hatte, erhöhte er den Ball nach einem Laufduell sehenswert über den herausgeeilten Torhüter Marcel Lenz, aber auch knapp über das Tor. Die letzte Chance für Velbert durch Lami Touray vereitelte Theißen (85.), und dann war der Sieg in trockenen Tüchern.