Neues Kooperationsprojekt des 1. FC Düren mit blinden und sehbehinderten Fußballern: Einladung zum Probetraining für Jugendliche ab 14 Jahren

Düren. „Hauptsache wieder Fußball spielen!“ ist die Antwort des Blindenfußballers Viktor Pfaul auf die Frage, was ihm an dem neuen Kooperationsprojekt mit dem 1. FC Düren (FCD) am besten gefällt. Christian Schäfer, langjähriger ehrenamtlicher Trainer der blinden und sehbehinderten Fußballer im Dürener Berufsförderungswerk BFW und Mitglied im Rheinischen Blinden- und Sehbehindertensportverein RBSSV, hatte die Idee, den 1. FC Düren nach einem Trainingsplatz für seine Mannschaft zu fragen. Wegen der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie ist der Platz auf dem BFW-Gelände zurzeit gesperrt. Außerdem lockte ihn der Integrationsgedanke, so Christian Schäfer: „Nicht nur die Sehbehinderten und Blinden profitieren von einer solchen Zusammenarbeit. Wir arbeiten mit sehenden Torhütern zusammen, die durch unsere stark kommunikativ betonte Spielweise lernen, klare Ansagen zu machen. Ich kann mir gemischte Spieleinheiten vorstellen, in denen die FCD-Nachwuchsspieler mit Augenbinden ausgestattet werden und mit unseren Jungs trainieren.“

Das gemeinsame Training schult Achtsamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Teamgeist, sei für sehende Fußballer eine echte Herausforderung und mache erfahrungsgemäß allen einen Riesenspaß. FCD-Geschäftsführer Mario Kuckertz ist von der Idee begeistert: „Diese Kooperation ist für den 1. FC Düren eine absolute Bereicherung und erweitert definitiv den Horizontfür alle Beteiligten. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das in unsere Trainingseinheiten einzubinden – und zwar in jeder Altersstufe.“

FCD-Geschäftsführer Mario Kuckertz, Integrationsbotschafterin Antje Iven und Blindenfußballtrainer Christian Schäfer (von links nach rechts) freuen sich über die neue Kooperation, die sehbehinderten und blinden Fußballern aus der Region eine Trainingsmöglichkeit in Düren schafft.

Integrationsbotschafterinnen Antje Iven und Susanne Hempel koordinieren die Organisation der perspektivisch angelegten Kooperation. Die Niederauer Trainingswiese am Franz-Josef-Keimes-Sportpark wird jetzt wieder regelmäßig vom Dürener Service Betrieb DSB gemäht, so dass die Blindenfußballer optimale Platzverhältnisse vorfinden. Jeden Mittwoch, 17.00-18.30 Uhr ist die Wiese für sie reserviert. Außerdem steht eine Kabine mit abschließbarer Aufbewahrungsmöglichkeit zur Verfügung. Ein Trikotsatz und das notwendige Trainingszubehör, wie Blindenfußbälle, Kopfschützer, Dunkelbrillen und Markierungsbänder sind beim FCD-Jugendvorstand angefragt. Eine Unterstützung für die Projektfinanzierung soll beim Kreissportausschuss beantragt werden.

Info: Die aktuellen Mannschaftsmitglieder spielen teilweise seit ihrer frühesten Kindheit und Jugend Fußball, heute alle auf Blindenfußball-Bundesliga-Niveau, einer hat Nationalmannschafterfahrung. Einige Spieler sind wegen einer Augenerkrankung vom klassischen zum Blindenfußball gewechselt. Interessierte blinde und sehbehinderte junge Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren aus der Region können mittwochs von 17.00 bis 18.30 Uhr gerne zu einer Probetrainingseinheit nach Niederau kommen. Gesucht werden auch fußballbegeisterte Rollstuhlfahrer, die die Stürmer der jeweils gegnerischen Mannschaft aus der Torperspektive coachen. Parkplatz: Kreuzauer Straße, Bushaltestelle: Niederau Kirche. Vorherige Anmeldung erbeten beim Trainer Christian Schäfer, E-Mail: trainer@blindenfussball-dueren.de, Telefon: 0173 – 9 55 34 55.

FCD-Torhüter Jonas Rifisch, Justus Hempel (im Hintergrund) und die sehbehinderten und blinden Fußballer Frédéric Le Gall, Daniel ‚Dobby‘ Hoß, Mustafa ‚Musti‘ Ilhan, Victor Pfaul und Trainer Christian Schäfer. Trainiert wird jeden Mittwoch, 17.00-18.30 Uhr auf der Trainingswiese am Franz-Josef-Keimes-Sportpark in Niederau. Fotos: Susanne Hempel
Pressekontakt:
Susanne Hempel und Antje Iven
Integrationsbotschafterinnen 1. FC Düren
E-Mail: hempel.hempel@t-online.de
Mobil: 01 72 – 2 03 37 78